a) aus Dicyandiamid, Aminhydrochlorid und Carbonylverbindung
Aromatische Amine werden in Form ihrer Hydrochloride mit der äquivalenten Menge Dicyandiamid, etwas mehr als die äquivalente Menge
konzentrierte Salzsäure, einem geeigneten Lösungsmittel (Methanol, Wasser, Äthanol oder die Carbonylverbindung selbst) und der
entsprechenden Carbonylverbindung unter Rückfluss erhitzt. Die Reaktionszeit beträgt in der Regel 3 Stunden, Die Isolierung der
Zielverbindung erfolgt entweder über die Fällung als Pikrat oder über die Isolierung der Base /72/. In den meisten Fällen
kristallisiert das gewünschte Produkt in reiner Form aus.
Die Triazinhydrochloride werden in Äthanol oder Wasser bis zur Konstanz des Schmelzpunktes umkristallisiert. Die Ausbeuten
liegen zwischen 60 und 94 %. /19; 215 41/
b) aus 1-N-Arylbiguanidhydrochlorid und Carbonylverbindung
Das entsprechende 1-N-Arylbiguanidhydrochlorid wird mittels Carbonylverbindung und Salzsäure in äquivalenter Menge 3 bis 36 Stunden
unter Rückfluss in einem inerten Lösungsmittel erhitzt. Dabei scheidet sich nach Einengen des Lösungsmittels die Zielverbindung als
Hydrochlorid ab. Durch einen hohen Überschuss der Carbonylverbindung kann die Ausbeute beträchtlich erhöht werden. Das Endprodukt
wird in heißem Wasser bis zur Reinheit umkristallisiert und über Calciumchlorid getrocknet /21/.
c) aus Arylaminhydrochlorid und Monomethyloldicyandiamid
Das entsprechende Arylaminhydrochlorid wird mit Monomethylol-dicyandiamid und einem geeigneten Lösungsmittel (Äthanol, Methanol)
und einem anderthalbfachen Überschuss konzentrierter Salzsäure 3 bis 36 Stunden erhitzt. Die gewünschte Substanz kristallisiert
beim Einengen des Lösungsmittels als Hydrochlorid aus.
Die Trennung von Nebenprodukten erfolgt mittels fraktionierter Kristallisation in heißem Wasser.
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Beispiele:
Analog der allgemeinen Vorschrift c werden 11,4 g Monomethyloldicyandiamid, 12,8 g 4-Chloranilin in 20 ml Äthanol unter
Zugabe von konzentrierter Salzsäure bis zur sauren Reaktion gelöst und 5 Stunden unter Rückfluss erhitzt.
Nach Einengen entsteht ein weißer Niederschlag, der mit Äthanol gewaschen wird.
Das Rohprodukt wird in Äthanol oder Wasser umkristallisiert.
Ausbeute: 11,5 g (44,2 % der Theorie)
Fp : 282 - 285 °C (aus Äthanol) farblose Kristalle; leicht löslich in Wasser, Äthanol
Elementaranalyse: | ||||
Werte | % C | % H | % N | % Cl |
berechnet: | 41,55 | 4,26 | 26,92 | 27,25 |
gefunden: | 42,00 | 4,43 | 26,6 | 26,4 |
1-Cylohexyl-2,4-diamino-1,6-dihydro-1,3,5-triazin-hydrochlorid
4,2 g Dicyandiamid werden mit 4,3 ml Formalin (35%) und 50 ml Äthanol (96%) bei Raumtemperatur bis zur Lösung gerührt.
Anschließend werden 6,8 g Cyclohexylaminhydrochlorid portionsweise hinzugegeben und mit konzentrierter Salzsäure (3 ml) versetzt.
Nach 8 h Rühren wird die Lösung eingeengt und im Vakuum bis zur sirupiösen Masse eingedampft.
Durch Erwärmen mit wenig wasserfreiem Methanol und anschließendem Abkühlen scheiden sich farblose Blättchen ab,
die in wenig heißem Wasser umkristallisiert werden.
Ausbeute: 4,17 g (36,1% der Theorie)
Fp. : 262,4 °C
dünne, farblose Blättchen, leicht löslich in Wasser; löslich in Äthanol.
8,4 g Dicyandiamid werden mit 8,6 g ml Formalin (35%) und 100 ml Äthanol (96%) 1 h lang verrührt.
Zu der klaren Lösung werden portionsweise 9,75 g Äthanolaminhydrochlorid gegeben und mit 9,7 ml konzentrierter
Salzsäure 8 h weiter kräftig gerührt. Die Temperatur darf hierbei 40 °C nicht übersteigen.
Nach Einengen der Lösung im Vakuum entsteht ein gelblicher Sirup, der mit Methanol aufgenommen und anschließend
tief gekühlt wird. Die dabei auskristallisierenden farblosen Nadeln werden abgesaugt und mit wasserfreiem Methanol gewaschen.
Ausbeute: 8,75 g (45,3% der Theorie)
Fp.: 188 - 189 °C
farblose Nadeln, leicht löslich in Wasser, Methanol, Äthanol; wenig löslich in Benzol, Äther
0,1 Mol Ribosamin (berechnet auf wasserfreie Substanz) werden mit 0,1 Mol Monomethyloldicyandiamid in 50 ml Methanol gelöst, bis zur sauren Reaktion mit trockenem Chlorwasserstoff versetzt und 24 h gerührt. Der Chlorwasserstoffgehalt wird dabei ständig ergänzt. Es entsteht nach Einengen im Vakuum bei 40 °C ein heller Sirup} der über Phosphorpentoxid bis zur amorphen Masse getrocknet wird.
Ausbeute: 24,6 g (82% der Theorie)
Fp.: ab 200 °C Zersetzung
amorphe Masse, leicht löslich in Wasser, Äthanol, Methanol;
wenig löslich in Äther, Aceton, Benzol
10 g Benzamidobiguanidhydrochlorid werden in 100 ml wasserfreiem Methanol gelöst und 4 g trockener Chlorwasserstoff eingeleitet. Unter Zugabe von 50 ml Methyläthylketon wird 30 h unter Stickstoffatmosphäre mit Natriumsulfat als Trockenmittel unter Rückfluss erhitzt. Der durch Einengen entstehende Sirup wird mit Ammoniaklösung behandelt, wobei sich nicht umgesetztes Biguanid als grüne, klebrige Masse abscheidet.
Aus dem Filtrat wird durch Natriumkarbonatlösung (gesättigt) ein grauvioletter Niederschlag ausgefällt, der mit Wasser karbonatfrei gewaschen wird.
Durch Umkristallisieren in Wasser und zuletzt in verdünnter Salzsäure bildet sich das Triazinhydrochlorid.
Ausbeute: 0,57 g (4,2%der Theorie)
Fp.: 215 - 217 °C
farblose Kristalle, leicht löslich in Wasser, Äthanol, Methanol;
wenig löslich in Chloroform, Äther
weitere Synthesevorschriften finden sich in der Dissertation von Wolfgang Unger.