"Synthese und Derivatisierung von
Aryloxy-hydrazino-s-triazinen" Dissertation (1987) Ilona Glase,
Pädagogische Hochschule Erfurt/Mühlhausen
"Verfahren zur Herstellung von
Hydrazino-aryloxy-s-triazinen"; DDR-WP,
WPC 07D 248 590 (191987); Just, Manfred;
Glase, Ilona
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden s-Triazinverbindungen in großer Anzahl
mit unterschiedlichsten Substituenten synthetisiert. Zunächst fanden
s-Triazinderivate in der Farbstoffindustrie, insbesondere als Reaktivfarbstoffe,
als Bleichmittel, in der Textilchemie und als Polymere Verwendung.
Später jedoch stand die Verwendung substituierter Triazine als Herbizide,
Fungizide, Wachstumsregulatoren und in jüngster Zeit auch als Pharmaka im
Vordergrund.
Diese Entwicklungsrichtung wurde hauptsächlich dadurch bestimmt, weil der
Ausgangsstoff vieler substituierter s-Triazine, das Cyanurchlorid
(2,4,6-Trichlor-s-triazin), relativ leicht großtechnisch hergestellt werden kann
und somit in ausreichender Menge zur Verfügung steht. Mit dem Bekanntwerden der
herbiziden Wirkung schon länger beschriebener Triazinverbindungen stieg das
Interesse vieler Chemiker, sich verstärkt der Triazinforschung zuzuwenden. Es
wurden in den Jahren darauf Verbindungsklassen der s-Triazine mit Chlor- und
Amino-substituenten auf ihre Herbizidwirkung hin zielgerichtet getestet.
Trotz der zahlreich hergestellten s-Triazine bieten sich aber immer wieder neue
Ansatzmöglichkeiten, auf Gebieten zu forschen, die kaum präparativ und
analytisch bearbeitet worden sind.
Es ist bekannt, dass Alkyl- und Aryl-oxygruppen eine fungizide Wirkung
verstärken Eine Kombination dieser Substituenten mit der Hydrazingruppe zu
Hydrazino-phenoxy-s-triazinen bzw. ihre entsprechenden Hydrazone ist in dieser
Hinsicht von großem Interesse, aber auch, weil die abgestufte Synthese am
bifunktionellen s-Triazinsystem nach bisher bekannten Verfahren nur schwierig zu
einheitlichen Verbindungen fuhrt. Das gilt besonders für das Hydrazin als
Substituenten.
Es wurden sicher reproduzierbare Verfahren zur Herstellung Triazinen mit
Aryloxy- und Hydrazino-Substituenten auf der Basis des Cyanurchlorides
entwickelt.
Die Reaktionswege "A" und "B" wurden in Bezug auf die Effektivität verglichen. Das bekannte Verfahren über das Triaryloxy-triazin bringt keine Vorteile.
Die entwickelten Syntheseverfahren ermöglichen es, ohne Isolierung von Zwischenverbindungen in guten Ausbeuten die 2-Aryloxy-4,6-dihydrazino-s-triazin-hydrochloride und die 2,4-diaryloxy-6-hydrazino-s-triazin-hydrochloride herzustellen (siehe Aryloxy-hydrazino-triazin-Synthese). Die beschriebenen Methoden eignen sich durchaus für eine deutliche Erhöhung der Einsatzmengen. Es bilden sich dabei wenige der überwiegend unbedenklichen Abfall- und Nebenprodukte. Das Rohprodukt ist bereits weitgehendst einheitlich.
Die Vertragspartner waren nicht nur an zuverlässig reproduzierbaren Synthesemethoden, sondern auch auch Derivaten der Hydrazino-triazine interessiert (Carbonylreagenz, UV-Blocker, Herbizid, Fungizid).
Zu diesen Reaktionswegen sind zahleiche Verbindungen hergestellt worden (siehe Derivate der Hydrazino-triazine)